Zahlen & Fakten

Im Folgenden werden konkrete Arten von Missbrauch genannt, die für manche Menschen triggernd sein können. Bitte beachte das beim Lesen. Es besteht außerdem kein Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit. Hinter #DieNächste stecken keine ausgebildeten Psycholog:innen oder ähnliche Expert:innen, sondern Betroffene. Wenn bestimmte Facetten und Erlebnisse hier nicht genannt werden, heißt das nicht automatisch, dass sie nicht als häusliche Gewalt gelten können, da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt. Die folgenden Informationen sollen dir daher in erster Linie als ein möglicher Einstieg ins Thema dienen.

Was ist häusliche Gewalt?

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend definiert häusliche Gewalt als „Gewalttaten zwischen Menschen, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben oder lebten, beispielsweise in einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder intimen Beziehung.“¹ Es geht dabei nicht nur um körperliche Gewalt wie Schläge. Auch psychischer Missbrauch ist Gewalt und kann ebenso viel Schaden anrichten. Dazu zählen beispielsweise Drohungen, Beschimpfungen, Erniedrigungen oder Isolation – alles, was die Betroffenen einschüchtert oder dazu dient, Macht und Kontrolle auszuüben.

Wie äußert sich häusliche Gewalt?

Neben der physischen ist es auch die psychische Misshandlung, die Betroffene enorm belastet. Zumal der Missbrauch in den eigenen vier Wänden stattfindet – einem Ort des Rückzugs – und innerhalb einer vermeintlichen Vertrauensbeziehung. Und er kommt meist schleichend. Wir selbst haben erlebt, wie aus einer scheinbaren Traumbeziehung über die Zeit ein echter Albtraum geworden ist und sich unsere Partner verändert haben. Das Hilfetelefon³ nennt unter anderem folgende Ausprägungen einer solchen Gewaltbeziehungen, wie Beleidigungen, Drohungen, Kontrolle über Ausgaben, Belästigung oder Terrorisierung im Zuge einer Trennung.

Wer ist von häuslicher Gewalt betroffen?

Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren wurde bereits einmal in ihrem Leben von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Lebensgefährten misshandelt.³ 2022 waren in Deutschland mehr als 143.000 Menschen von häuslicher Gewalt betroffen, davon 80 Prozent Frauen.² Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher. Es gibt keine „Opfertypen“, man ist nicht zu uninformiert oder schwach. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu werden, wie schnell man in so eine Situation geraten kann und dass es keinen Grund gibt, sich zu schämen, sollte einem so etwas widerfahren.

Wo kann ich Hilfe finden?

Sowohl für Betroffene als auch Freund:innen und Angehörige gibt es diverse großartige Anlaufstellen, die beraten und ganz konkret unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel:

Fazit

Häusliche Gewalt ist ein komplexes und weit verbreitetes Problem, das Menschen aller sozialen Schichten betrifft. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Formen der Gewalt und die verfügbaren Unterstützungsdienste zu informieren. Gemeinsam können wir dazu beitragen, das Bewusstsein für dieses ernste Thema zu schärfen und Betroffenen die Hilfe und Unterstützung zu bieten, die sie benötigen.

Quellen

¹ https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/formen-der-gewalt-erkennen-80642 ² https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/partnerschaftsgewalt-2145006 ³ https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html SOFORTHILFE